Geschäftsbericht_2020

E D I T O R I A L V oneinander fernhalten, um sich voreinander zu schützen: Das Paradox des „Social Distancing“ hat gegenseitige Fürsorge 2020 auf gänzlich neue Weise definiert. Verbundenheit leben, indem man sich distanziert – was pandemisch sinnvoll war, brachte die Rädchen im sozialen Uhrwerk Gesell- schaft ins Stocken. Der Handschlag, die Umarmung, ein tröstendes Streicheln, das sympathisierende Lächeln, das Anstoßen auf einen Erfolg, auf die Zu- kunft, das Leben, gemeinsames Abschiednehmen – all das musste Abstandsregelungen und Masken- pflicht weichen. Man hat versucht es auszugleichen, mit expressiveren Augen und Gestik, mit Video­ konferenzen, um sich wenigstens per Bildschirm zu sehen. Die moderne Technik hat ungemein geholfen und gezeigt: Wenn es nicht anders geht, dann geht es irgendwie auch so. Es geht, weil persönliche Nähe zwar sehr wohl ein wichtiger Faktor für Gemeinschaft ist. Noch entschei- dender ist aber der Wunsch, zusammenzugehören. Echte Verbundenheit entsteht von Herz zu Herz. Davon erzählt dieses Magazin: dass es mit dem nötigen Willen auch unter Ausnahmezuständen möglich ist, neue Ebenen der Zusammenarbeit zu finden, neue Verbindungen zu schmieden und bestehende Verbindungen zu halten. Es erzählt da- von, was die digitale Welt ersetzen kann – und was eben doch nicht. Denn aus allen Geschichten – vom neuen Vorstands-Duo, das zusammenwuchs, bis zur Yogalehrerin, die neue Kanäle öffnete – klingt es sehr deutlich heraus: Dem Wunsch, persönlich füreinander da zu sein, hat kein noch so schnelles W-LAN den geringsten Abbruch getan. Fest verbunden 5

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